Nicht schon wieder Politik….


….möchte man sagen, nachdem gestern Abend ein langer und langweiliger Wahlkampf zu Ende gegangen ist.

Ich finde ja Politik, lebendige, selbst erlebte Geschichte, immer sehr spannend! Aber heute stellt sich bei vielen meiner Leserinnen und Leser gewiss der Leere-Weihnachtskeks-Dosen-Effekt ein: der Blutzucker ist auf hundertachtzig, man ist satt, satt, satt!

Aber was dann? Die Schönheit oder Melancholie des Herbstes? Meine liebsten Kaffeehäuser, Bars und Schnitzelbuden? Einmal ein Stück Filmkritik (im Theater war ich in den letzten Tagen und Wochen nicht)? Das Tagebuch der sexuellen Ausschweifungen einer Tivi in den besten Jahren? (Gelt, das tät‘ euch so passen!) Oder ein Fortsetzungsroman vielleicht? (keine Ausdauer dafür, leider!)

Ich lasse es bleiben! Das Häferl mit Tee ist leer, die Mannerschnitten sind z’sammg’fressen, und müde bin ich auch. Kurz soll es heute sein, kurz und prägnant. Mannerschnittenpackungslänge. So sei es!

Published in: on 30. September 2013 at 22:37  Kommentare deaktiviert für Nicht schon wieder Politik….  
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An der Elbe


Es ist unsommerlich kalt hier. Ständiger Nordwestwind, instabiles Wetter, mal Regen, mal Sonnenfenster für ein oder zwei Stunden.

Es ist ein Wetter, das wie für Hamburg gemacht zu sein scheint. Dies ist keine Stadt für Träume und langes Nachdenken. Das können sich höchstens Touristinnen wie wir erlauben. Sonst heißt es schnell von einem Büro zum nächsten Konferenzsaal, dazwischen ein schneller Kaffee und ein Sandwich, kein Herumspazieren im Freien, da reicht der Regenschirm, um im Trockenen zu bleiben! Wie in London, dem ewigen Vorbild hanseatischer Handelsherren, Bankiers und Schiffseigner, regieren Uhr und Rechenstift. Da Hamburg auch heute noch ein sehr wichtiger Hafen ist, hat der Lauf von Ebbe und Flut hier auch noch reale wirtschaftliche Bedeutung. Hier werden Waren nicht nur gehandelt sondern auch umgeschlagen (meist in Gestalt von Containern).

Die Stadt wirkt auf mich noch viel kühler als zu Anfang dieses Jahrtausends, als ich zum ersten Mal ein paar Tage hier verbracht habe. Man vermisst plötzlich die „pickate“, anlassige Freundlichkeit, die gerade in Wien so weit verbreitet ist. Wir haben heute einen Spaziergang durch jenen früheren Teil des Freihafens unternommen, der derzeit als „Hafen-City“ zu einem neuen Stadtteil für Büro- und Luxuswohnhäuser umgebaut wird. Alles wirkt noch sehr steril, kühl, wie eine kleine Kopie der Londoner Docklands (das werden die Hanseaten nicht gerne lesen, aber es stimmt). Man fragt sich stets, wer denn hier einziehen wird, und ob es wirklich Bedarf für eine solche Retortenstadt gibt?

Und immer wieder der Himmel voller schnell ziehender Wolken, die Regenschleier, die man über der Elbe schon von weitem auf sich zukommen sieht.

Alles wirkt sehr herbstlich.

Published in: on 10. August 2011 at 19:30  Comments (1)  
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